Duck hunt

Verstörend, provokant, elektrisierend: Die Highlights der Vienna Art Week

Die Vienna Art Week provoziert heuer mit einer Kollektion äußerst bizarrer, kontemporärer Kunst. Die Tagespresse mit einem Review der Ausstellungs-Highlights.

Der Geisterfahrer (Aquarell)

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Frohen Mutes fährt der freundliche Herr auf einem Rasentraktor gegen die Einbahnstraße der Moral. Meisterhaft fängt die Künstlerin das maskenhafte Wesen seines Lächelns ein. Der Betrachter will sich von der emotionalen Leere seines Ausdrucks entsetzt abwenden. Doch das manische Grinsen zieht einen unweigerlich in seinen Bann.

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Schätzwert: 400.000 burgenländische Euro

Weiß gewinnt (Schleim auf Leinwand)

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Seelenruhig spielen die beiden – ihrem Anzug nach – höheren Stadtbeamte während der Arbeitszeit Schach. „Polizeipferd auf E6“ vermag man einen der beiden beim lauten Denken fast hören zu können. Kolonialismus, der sich bis ins 21. Jahrhundert fortschreibt, ist eindeutig das Thema dieses Bildes: Ein weißer Mann spielt mit schwarzen Figuren und lacht dabei. Beide arbeiten gemeinsam daran, dass Weiß gewinnt.

Schätzwert: 40.000 Rubel

Der widerspenstige Jüngling

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Der ältere Herr will den jungen Mann freudig begrüßen. Doch der Bengel weicht aus und zeigt die kalte Schulter. Dem Maler gelingt es, diese frühpubertäre Rebellion psychologisch schlüssig auf die Leinwand zu bringen. Ein Schnappschuss, der den postmodernen Generationenkonflikt auf den Punkt bringt. Wer ganz genau hinsieht, kann auf den Lippen des Knaben die Worte „Stirb Opa!“ erkennen.

Schätzwert: 1,2 Millionen Euro Spende an Liste Kurz

Krieg dem Verfall (Aquarell)

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Ächzend und mit Schweiß auf der Stirn zieht ein älterer Mann schnaufend am Trainingsgerät. In seinem abgekämpften Gesicht blitzt die Entschlossenheit eines Mannes, gegen seinen Verfall, gegen seine Vergänglichkeit anzukämpfen. Die matte Farbwahl des Malers unterstreicht die sterile Umgebung eines deprimierenden Vorstadt-Fitnesscenters. Jede einzelne vom Schweiß geöffnete Pore dieses Körpers wirkt wie ein Loch, durch das man in einen tiefen Abgrund blicken kann. Ein Werk, das die toxische Männlichkeit meisterhaft dekonstruiert.

Schätzwert: 200 Schilling

Klimakatastrophe auf Öl

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Nur selten gelang es einem Maler in einer derartigen Drastik, die Bedrohlichkeit einer Klimakatastrophe auf Öl festzuhalten. Kunstkritiker heben die postmoderne Hyperironie des Künstlers hervor, die Umwelt-Katastrophe auf einem harmlosen E-Scooter zu platzieren.

Schätzwert: Einige hundert Milliarden Euro Versicherungsschaden jährlich

(Untitled)

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Ein Werk, dass in seiner Absurdität alle bisherigen Kunstbegriffe sprengt. Dieser Publikumsmagnet der Ausstellung berührt und verstört den Betrachter zugleich. Meisterhaft bedient die Malerin die Klaviatur der Emotionen. Hier werden auch Tabus gebrochen, denn die martialische Darstellung eines gespenstischen Kindermannes in Militäruniform wirft die Frage auf: Darf Kunst wirklich alles? Leider wurde dieses Gemälde bei einer Razzia leicht beschädigt, was seinen Wert aber nur noch weiter erhöhen dürfte.

Schätzwert: Unverkäuflich



Source: https://dietagespresse.com/die-bizarrsten-kunstwerke-auf-der-vienna-art-week-review/

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